Sugar Bytes Cyclop: Monophoner Bass-Synthesizer


Sugar Bytes Cyclop
Der deutsche Hersteller Sugar Bytes stellt mit Cyclop einen monophonen Bass-Synthesizer für Mac und PC vor, der dem Musiker die Möglichkeit bietet, kräftige Sounds mit vielfältigen Modulationsmöglichkeiten zu erschaffen. Bands wie Boys Noize, Peaches, Modeselektor und Mouse on Mars nutzen Cyclop. Und nach dem ersten Praxistest mit dem virtuellen Instrument weiß man auch warum.
Macht man sich spontan ans Spielen des Zyklopen, fallen zunächst 4 Hauptregler auf, auch weil sie sich nach nicht klar erkennbaren Mustern eigenständig bewegen: Wobble, Wobble Amount, Sound und FX. Bevor man das Handbuch zurate zieht, sollte man sich aber einfach durch die hervorragenden Presets (800 in der Vollversion) arbeiten. Die sind vor allem eins: FETT! Und offenbaren die enormen Modulationsmöglichkeiten von Cyclop. Dabei ist der Bass Synthesizer keineswegs auf Bässe beschränkt. Es gibt Pads, Sequenzen, Percussives, Vocals und mehr. Wer allerdings auf der Suche nach subtilen Sounds ist, wird bei Cyclop - der Name sagt es eigentlich schon - nicht fündig. Auf diesem Auge ist er blind :-) Hier wird geklotzt, und nicht gekleckert. Wobei man ausgehend von den Init-Presets mit etwas Geschick sicher auch "leisere" Töne erzeugen kann.
Hat der User alle Presets durch und ist immer noch der Meinung, einen eigenen Sound kreieren zu müssen, sollte er sich im Handbuch (schlanke 43 Seiten, als PDF-Dokument zum Download erhältlich) zumindest über die Architektur des virtuellen Synthies klar werden. In der oberen Hälfte findet sich prinzipiell der Datenbereich und der Effekt-Sequenzer, während die untere Hälfte die Sounderzeugung, also Synthese, Signalflow und Filter beherbergt. Die erwähnten 4 großen Regler dienen als Performance-Tools, die den aktuellen Sound durch Modulationen und Effekte beeinflussen. Sie lassen sich manuell bedienen, oder über Sequenzer bzw. diverse Wave-Formen steuern. Einen Sound erstellt man durch direktes Einstellen der Syntheseparameter (Saw Regiment, Analog Sync, FM, Transformer, Spectromat, Phase Stressor) und durch die Zuweisung von Modulatoren und Effekten.
Für Modulationen stehen 16 Parameter zur Verfügung. Dies sind Master Pitch, Master Level und die Controls der Synth-, Routing- und Filter- Einheiten.
Es gibt je zwei identische Synthesizer- und Filter-Module mit 10 Filtertypen, die sich frei miteinander verschalten lassen. Der Effekt-Sequenzer bietet innerhalb von 8 Steps insgesamt 32 verschiedene Effekte pro Step, wobei 4 Effekte zugleich aktiv sein können. Als Master Effekte stehen ein Bassprozessor, eine Distortion, ein Suboszillator und eine Stereoverbreiterung zur Verfügung. Cyclop bringt einen Generator für die im Dubstep so beliebten Wobble-Bässe mit. Außerdem hat der Musiker die Möglichkeit, eigene Samples als Wavetables zu verarbeiten. Ein schönes Feature sind die sogenannten Hotkeys. Das sind 12 Tasten in der untersten Oktave, die keine Töne erzeugen, sondern verschiedene Wellenformen des Wobble-Reglers aufrufen oder ihn selbst steuern. Effekt-Sequenzen, Recorder Envelopes und Modulations-Assignments lassen sich ebenfalls auf den Hotkeys abspeichern. Der MIDI-Learn-Modus (Zuweisung von Reglern zu einem Hardware Controller) wird mit einem Rechtsklick auf das entsprechende Bedienelement aktiviert.
Funktionen
- Modulatoren wie Wobble Generator und Sound-Regler
- Effekt-Sequenzer, auch steuerbar über FX-Regler
- 6 Syntheseformen: Saw Regiment, Analog Sync, FM, Transformer, Spectromat, Phase Stressor
- 10 Filtertypen, alle klanglich speziell optimiert, dazu der Vowelmodus
- Frei verschaltbarer Signalflow mit integriertem Overdrive
- Suboscillator, Bassprozessor
- übersichtlicher Modulations-Flow
- Mehr als 800 Presets in der Vollversion
- Standalone und VST/AU/RTAS/AAX Plugin für Mac und PC
Fazit
Mit Cyclop bekommt man eine Maschine für druckvolle, satte Sounds mit umfangreichen Modulationsmöglichkeiten. Die Presets bieten eine Menge gutes Material und nach relativ kurzer Einarbeitungszeit lassen sich auch eigene, unverwechselbare Klänge erstellen. Wer so richtig dick auftragen will, ist mit Cyclop bestens bedient!