Rob Papen Punch - Virtueller Drum Synthesizer mit Sequenzer


Rob Papen Punch
Punch ist ein auf Drum Sounds spezialisierter Synthesizer, der als VST-, AU-, RTAS- und NKS-PlugIn eingebunden werden kann. Punch nutzt zur Klangerzeugung sowohl Synthese- als auch Sampling-Techniken. Dabei kann der Benutzer auf die integrierte Sample-Bibliothek oder auf eigene Samples zurückgreifen.
Die Audio Software bietet 24 Pads für ebensoviele Drum Sounds, die mit den zugewiesenen Keybord-Tasten oder per Mausklick getriggert werden können. Zur Verfügung stehen hier 2 Bass Drums und 2 Snares, 2 Sets von HiHats (offen/geschlossen), 2 Claps, 3 Toms und 4 User-Sounds. Neben diesen synthetisch erzeugten Sounds stehen 8 Pads für samplebasierte Klänge bereit. Beim Klick auf ein Pad öffnet sich entweder das Synthese-Modell hinter dem Drum Sound oder die Sample-Einstellungen bei den samplebasierten Klängen. Die Synthese-Modelle der Sounds bieten umfangreiche Einstellmöglichkeiten, sind dabei jedoch praxisgerecht gestaltet und intuitiv bedienbar. Wer Software-Synthesizer kennt, dem werden die Regler und Schalter für Filter, Resonanz, Oszillatoren und Rauschen vertraut vorkommen. Die Gestaltungsmöglichkeiten der samplebasierten Sounds kennt man eher von Software Samplern. Man kann Sample Offset, Retrigger und Retrigger Time festlegen, die Tonhöhe ändern, verschiedene Standardfilter oder auch Kamm- und Formant-Filter einsetzen. Es gibt eine Hüllkurve für das Sample und eine Art Hüllkurve für die Platzierung und Bewegung des Sounds im Stereospektrum.
Wer nicht so tief ins Sounddesign eintauchen will, kann die für jedes Pad zugängliche Quick Edit Page sowie eine global übergeordnete Easy Page für die grundlegenden Einstellungen benutzen. Die Easy Page stellt eine kleine Auswahl an Macro-Reglern zur Verfügung, die Parameteränderungen an alle Models, Sampler und Effekte gleichzeitig senden.
Der Pattern-Sequenzer bietet Platz für 8 Drumpatterns. Er verfügt über 16 Steps und bietet Dynamik- und Roll-Funktion. Er kann die 8 Patterns gleichzeitig abspielen, wobei jedes Pattern bis zu 4 Instrumente beinhalten kann. Bei unterschiedlicher Pattern-Länge lassen sich interessante Verschiebungen und abwechslungsreiche Muster erzeugen. Über ein MIDI Keyboard kann man die einzelnen Pattern starten. Wie bei anderen Bereichen von Punch stehen auch im Pattern-Sequenzer vielfältige Modulationsmöglichkeiten zur Auswahl, beispielsweise Velocity, Panning, Tuning, Hüllkurvengeschwindigkeit oder frei wählbare Modulationen.
Die Mod/FX-Page ist der Bereich des PlugIns, in dem man Modulationsquellen und -ziele einstellt sowie Effekte einbindet. Dafür stellt Punch AHD-Modulationshüllkurvengeneratoren, 2 LFO mit Humanize- und Symmetrie-Parametern und eine Modulationsmatrix mit 8 Slots zur Verfügung. Als Modulationsziele sind die wichtigsten Parameter der jeweiligen Drum Sounds auswählbar. Zusätzlich bietet Punch 8 Modulatoren, die frei zuweisbar sind, und 2 Modulatoren für die Effekt-Slots. Punch verfügt über 4 Effekt Slots, die den Pads mit den Drum Sounds individuell zugewiesen werden können. Die eingebauten Effekte sind solide und reichen von Delays über Filter und Reverb bis hin zu Distortion und Saturation. Wem das nicht reicht, der kann über die 8 Stereo-Ausgänge der Software weitere externe Effekte in seiner DAW einbinden.
Der Preset/Sequenzer-Manager ist übersichtlich gestaltet und bietet Zugriff auf die PlugIn-eigenen und die User Presets und Grooves. Hier können Ordner erstellt, Patterns und Presets vorgehört, geladen, gespeichert und kopiert werden. In allen Fenstern der Software gelangt man übrigens über die rechte Maustaste zu allgemeinen Verwaltungsfunktionen wie MIDI Learn, Kopieren/Einfügen, Effekt-Bypass und mehr. Darüber hinaus lassen sich den meisten Parametern MIDI-Controller zuweisen. Diese Zuweisung kann als Patch gespeichert werden. Der Mixer sollte noch erwähnt werden: Lautstärke, Panning, Mute und Solo der 24 Sounds sowie die Konfiguration der vier FX-Returns können hier vorgenommen werden.
Rob Papen Punch ist nicht als Standalone-Programm erhältlich, sondern nur in den gängigen PlugIn-Formaten VST, AU und RTAS. Dazu kommt das NKS-Format (Native Kontrol Standard), das die Nutzung in Native Instruments MASCHINE bzw. KOMPLETE KONTROL ermöglicht. Punch wird im Webshop des Entwicklers Rob Papen für 149 Euro angeboten, ist auf anderen Plattformen aber schon ab 105 Euro zu haben.
Features
- Virtuelles Instrument für Drum Sounds
- 24 Drum-Pads
- Klangerzeugung Synthese- oder samplebasiert
- 16-Step Groove Sequenzer: 8 Patterns mit je 4 Tracks
- Sample Library mit Sounds klassisch-analoger Drum Machines
- Import eigener Samples möglich
- 4 Effektslots
- Über MIDI Controller steuerbar (MIDI Learn)
- Formate: VST, AU, RTAS und NKS (32 und 64-Bit)
Fazit
Punch ist ein solider, vielseitiger und nach kurzer Einarbeitung intuitiv bedienbarer Drum Synthesizer sowohl für klassische als auch eigene Sounds. Seine Stärke liegt - basierend auf der Kombination von Synthese- und Sampling-Technik - in den umfangreichen Möglichkeiten der Klangformung und -Modulation.